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Heft 3-2018

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Themenschwerpunkt
Traumatisierende Gewalt und ihre Struktur
(Hrsg. Pia Andreatta)

„… hab i ihm hing’führt, daß er’s aufwischt…“ – Gedanken über Demütigung und Gewalt
Abstract
Hermann Mitterhofer

Inter-Psychische Realität im Kriegszustand: Kommunikationsvernichtung durch malignes Containing
Abstract
Gianluca Crepaldi

Sprachbilder in der Narration über Trauma, Gewalt und Schuld
Abstract
Pia Andreatta

Traumapädagogik – ein Weg in eine mitfühlendere Gesellschaft? Chancen und Grenzen der traumainformierten Pädagogik der Selbstbemächtigung
Abstract
Wilma Weiß, Anja Sauerer

Traumatisierte Flüchtlinge nach dem Ende der Willkommenskultur psychotherapeutisch begleiten – einige Überlegungen aus der Praxis
Abstract
Barbara Preitler

Stabilisierungsgruppen mit Geflüchteten: Sicherheit finden in einem neuen Selbst- und Weltbezug
Abstract
Karin Unterluggauer, Gerda Greinz, Pia Andreatta

Migration, Trauma, Transgenerationalität
Abstract
Mathias Hirsch

Kinder in Naturkatastrophen: Risiken, Belastungen, Vorsorgestrategien und Psychosoziale Notfallversorgung
Abstract
Gesine Plagge, Harald Karutz

Hermann Mitterhofer

„… hab i ihm hing’führt, daß er’s aufwischt…“ – Gedanken über Demütigung und Gewalt
Hermann Mitterhofer

Zusammenfassung

Der Beitrag thematisiert traumatisierende Gewalt und ihre Strukturen an einem historischen Beispiel: die Demütigungen jüdischer MitbürgerInnen während des so genannten „Anschlusses“ Österreichs an das Dritte Reich vor achtzig Jahren im März 1938 anhand einer Fotografie, die auf der Homepage des österreichischen Rundfunks (ORF) an das Ereignis erinnert. Die Demütigung und Gewalt, die die Fotografie zeigt, ist ebenso Gegenstand des Textes wie die Symbolik, die im Bild in Erscheinung tritt. Dieses Bild, so die These, wird damit zu einem spezifischen Erinnerungsort, zu einem Teil des kollektiven Gedächtnisses. Dies führt zu einer Verschiebung der Besonderheit des Bildes: Es wird zu einem dialektischen Bild (W. Benjamin), wodurch sich die historische Gewalt im Jetzt entlädt.

Schlüsselwörter
Demütigung, Gewalt, Fotografie, Erinnerungsort, dialektisches Bild

„… hab i ihm hing’führt, daß er’s aufwischt…“ – Thoughts on humiliation and violence

Summary
The article addresses traumatic violence and its structures using one historical example: The humiliation of Jewish citizens during the so-called "annexation" of Austria into the Third Reich eighty years ago in March of 1938, with the aid a photograph on the home page of the ORF (Austrian Broadcasting Network) observing the anniversary of the event. The humiliation and violence that the photograph shows are equally the subject of the text as well as the symbolism that emerges in the photograph. In this way, this photograph, so the theory goes, becomes a specific place of remembrance, a part of the collective memory. This leads to a shift in the distinctiveness of the photograph. It becomes a dialectic picture (W. Benjamin) through which the historical violence is discharged in the present.

Keywords
humiliation, violence, photography, place of remembrance, dialectical image

Gianluca Crepaldi

Gianluca Crepaldi
Inter-Psychische Realität im Kriegszustand: Kommunikationsvernichtung durch malignes Containing

Zusammenfassung
Moderne intersubjektive Ansätze in der Psychoanalyse vernachlässigen die Möglichkeit der Kommunikati-onsvernichtung durch das, was Wilfred Bion destruktive Angriffe auf Verbindungen nennt. Das Konzept wird insbesondere vor dem Hintergrund seiner eigenen traumatischen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg rekapituliert und als gewaltsame Reversion eines entwicklungsfördernden Containing-Prozesses interpretiert. Die theoretischen Überlegungen werden mit einer Fallvignette aus der Behandlung einer schwer traumatisierten Patientin veranschaulicht.

Schlüsselwörter
Angriffe auf Verbindungen; Wilfred Bion; Kommunikation; Intersubjektivität; containing

Inter-psychic reality in a state of war. The destruction of communication by malign containment

Summary
Modern intersubjective theories in psychoanalysis neglect the possibility of destroying communication through what Wilfred Bion calls Attacks on Linking. The concept will be outlined and connected to his own traumatic experiences in the First World War; it will then be interpreted as a violent reversion of the containing-process, that originally promotes psychic integration. The theoretical considerations are illustrated with a short case study of a severely traumatized patient.

Keywords
attacks on linking; Wilfred Bion; communication; intersubjectivity; containing

Pia Andreatta

Pia Andreatta
Sprachbilder in der Narration über Trauma, Gewalt und Schuld

Zusammenfassung
Eine Erzählung über erlittene Traumatisierung erfolgt manchmal unter Anwendung sprachlicher Bilder. Semantisch bedeutungsvolle Felder in Hinblick auf Trauma, Gewalt und Schuld werden in diesem Beitrag über ihre Metaphorik in den Blick genommen. 25 narrative Interviews nach der unbeabsichtigten (Mit-)Verursachung des Todes anderer werden metaphernanalytisch untersucht. Die traumatische Schuld zeigt sich in Sprachbildern von Last und Gewalt sowie von Krieg und Exekution. Zu den sprachlichen Repräsentanzen traumatisierender Erlebnisse bzw. deren mög-liche Bedeutung für die Therapie werden Überlegungen angestellt.

Schlüsselwörter
Trauma, Schuld, Narration, Metaphern, sprachliche Repräsentanz

Metaphorical language in the narration about trauma, violence and guilt

Summary
An account of incurred traumatization sometimes comes about through metaphorical language. Semantically meaningful areas with respect to trauma, violence, and guilt are analyzed with respect to their use of metaphors. 25 narrative interviews of those who unintentionally contributed to or caused the death of others are examined using analysis of metaphors. Traumatic guilt reveals itself in images of stress and violence as well as in those of war and execution. Reflections about the possible meanings of linguistic representation of traumatic experiences for therapy are considered.

Keywords
trauma, guilt, narration, metaphors, verbal representation

Wilma Weiß, Anja Sauerer

Wilma Weiß, Anja Sauerer
Traumapädagogik – ein Weg in eine mitfühlendere Gesellschaft? Chancen und Grenzen der traumainformierten Pädagogik der Selbstbemächtigung

Zusammenfassung

Der Beitrag fokussiert auf das Feld der Traumapädagogik mit der Frage ob sie ein Weg in eine mitfühlendere Gesellschaft bedeuten kann. Insbesondere vor dem Hintergrund erlebter traumatisierender Gewalt und ihrer Strukturen sollen die Chancen und Grenzen der traumainformierten Pädagogik beschrieben werden. Die Ansätze der Selbstbemächtigung, der Expertenschaft sowie der individuellen wie gesellschaftlichen Notwendigkeit der Anerkennung der seelischen Wunden werden eingeführt. Die Bedeutung für heilende Bezüge werden vorgestellt.

Schlüsselwörter
Traumapädagogik, Selbstbemächtigung, Selbstverstehen, Expertenschaft, heilende Gemeinschaften

Trauma-Informed-Padagogy: A pathway towards a compassionate society? Chances and limitations of trauma informed education of self-empowerment

Summary
This article focus on the field of Trauma-Pedagogy respectively Trauma-informed education with the central question whether it could lead to a more compassionate society. Especially under the perspective of traumatizing violence and its structures we would like to discribe chances and limitations of trauma-informed education. Approches on self-empowerment, expertise, as well as individual versus societal need of acknowledgment of emotional wounds will be introduced. The meaning for contexts for healing will be disussed.

Keywords
trauma-education, selfempowerment, experts on challenging life situations, healing communities

Barbara Preitler

Barbara Preitler
Traumatisierte Flüchtlinge nach dem Ende der Willkommenskultur psychotherapeutisch begleiten – einige Überlegungen aus der Praxis

Zusammenfassung
Posttraumatische Erfahrungen psychotherapeutisch zu bearbeiten braucht für die Betroffenen und die TherapeutInnen sichere und stabile Rahmenbedingungen. Die seit 2016 zunehmend rigider werdende Flüchtlingspolitik in Europa stellt aber vielfach genau diesen Rahmen massiv in Frage. Trotzdem und sogar verstärkt gilt es daher psychotherapeutische Behandlung und psychosoziale Unterstützung für psychisch schwer verletzte Personen zur Verfügung zu stellen. PsychotherapeutInnen müssen die Verflochtenheit zwischen früher erlebter psychischer Zerstörung und akuter Bedrohung immer wieder reflektieren. Selbstfürsorge und Psychohygiene sind gerade unter schwierigen Rahmenbedingungen von besonderer Bedeutung.

Schlüsselwörter
Flüchtlinge, Extremtraumatisierung, Menschenrechte, Selbstfürsorge, politische Rahmenbedingungen

Psychotherapeutic support of traumatized refugees after the end of the "welcoming culture" – a few practical considerations

Summary

Psychotherapeutic treatment of posttraumatic experiences requires safe and stable framework conditions for those affected and for their therapists. However, often the increasingly restrictive refugee policies in Europe after 2016 call precisely these framework conditions into question. Nevertheless and even more importantly, it is therefore necessary to make psychotherapeutic treatment and psychosocial support available for people with severe mental injuries. Over and over again, psychotherapists must reflect on the interconnection between previously experienced psychological destruction and current acute threats. Self-care and mental hygiene are of special importance precisely under difficult conditions.

Keywords
refugees, extreme trauma, human rights, self-care, political parameters

Karin Unterluggauer, Gerda Greinz, Pia Andreatta

Karin Unterluggauer, Gerda Greinz, Pia Andreatta
Stabilisierungsgruppen mit Geflüchteten: Sicherheit finden in einem neuen Selbst- und Weltbezug

Zusammenfassung
Mit Blick auf die aktuelle Situation Geflüchteter vor dem Hintergrund erlittener Traumatisierung und erlebter Gewalt durch Krieg und Konflikt wird ein Modell zur emotionalen Stabilisierung in Form von Gruppenarbeit vorgestellt. Diese Gruppen umfassen sechs Module und sind Teil eines Unterstützungsprogramms für Geflüchtete. Ablauf, Durchführung, Hürden und Problematiken werden beschrieben. Zur Hinführung möchte der Beitrag die Erfahrung von Gewalt durch Krieg und Flucht in der Formulierung der sequentiellen Traumatisierung skizzieren und deren Bedeutung für die Zeit danach hervorheben.

Schlüsselwörter
Flucht, Trauma, Stabilisierung, Gruppenarbeit, Ressourcenarbeit

Group intervention with refugees for stabilization: Finding safety in new assumptive worlds

Summary
Under the perspective of the current situation of refugees we would like to introduce a model for emotional stabilization performed in group session after having witnessed and experienced violence and trauma. These groups encompass six modules and are part of a support program for refugees. Development, implementation, obstacles and difficulties will be described. To introduce these topics we would like to frame the experience of violence through war and conflict with the concept of sequential trauma. Its meaning for the time after traumatic exposure will be pointed out.

Keywords
refugees, trauma, stabilization, group work, resource work

Mathias Hirsch

Mathias Hirsch
Migration, Trauma, Transgenerationalität

Zusammenfassung
Migration bedeutet immer Verlust – an Heimat, Kultur, Beziehungen. Verluste bilden (traumatische) Introjekte, die persistieren, wenn sie nicht durch Trauerarbeit (Freud) genügend assimiliert werden können. Introjekte machen Symptome (Angst, Aggression, Depression, Schuldgefühl, Selbstwerterniedrigung); ihre Abwehr geschieht am ehesten durch Projektion. Auf kaum sichtbaren Kommunikationswegen werden die internaliserten traumatischen Erfahrungen an die nächsten Generationen weitergegeben (transgenerationales Introjekt), es entstehen dieselben Symptome, oft abgeschwächt, und auch dieselbe Aufgabe der Bewältigung durch Trauerarbeit, die oft ohne the-rapeutische Unterstützung nicht gelingt.

Schlüsselwörter
Migration, traumatisches Introjekt, Trauerarbeit, transgenerationales Introjekt

Migration, traumatic experiences and transgenerational introject

Summary
Migration means always loss – home, culture, relations. Loss forms (traumatic) introjects, which persist if they can be not enough assimilated by mourning (Freud). Introjects make symptoms (anxiety, aggression, depression, guilt, decrease of self-esteem); their defense is most likely done by projection. On barely visible communication paths, internalized traumatic experiences are passed on to the next generations (transgenerational introject), generating the same symptoms, often weakened. Similarly the following generations have the same task of overcoming the trauma through the work of mourning, which often do not succeed without therapeutic support.

Keywords
migration, traumatic introject, work of mourning, transgenerational introject

Gesine Plagge, Harald Karutz

Gesine Plagge, Harald Karutz
Kinder in Naturkatastrophen: Risiken, Belastungen, Vorsorgestrategien und Psychosoziale Notfallversorgung

Zusammenfassung
Auch in Deutschland treten Extremwetterereignisse mit teilweise katastrophalen Auswirkungen immer häufiger auf. In besonderer Weise sind von solchen Ereignissen Kinder betroffen. Vor diesem Hintergrund werden der Forschungsstand und etablierte Praxiskonzepte zu kindgerechten Vorsorgestrategien sowie zur Psychosozialen Notfallversorgung für Kinder in einem orientierenden Überblick dargestellt. Dabei zeigt sich, dass derzeit sowohl Forschungs- als auch Versorgungsdefizite zu konstatieren sind.

Schlüsselwörter
Psychosoziale Notfallversorgung, Kinder, Naturkatastrophen, Krisenintervention, Notfallvorsorge

Children in natural disasters: riscs, stressors, preparedness and psychosocial emergency care

Summary
Extreme weather events, some of them disatrous, are increasing in frequency and intensity even in Germany. In a special way, such events affect children as a high vulnerable group. Against this background, the state of research on child-appropriate emergency preparedness and psychosocial emergency care is presented in an orienting overview. This overview underlines limited evidence in research as well as in supply.

Keywords
Psychosocial emergency care, children, natural disasters, crisis intervention, Emergency preparedness

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