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Heft 4/2005

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Themenschwerpunkt:
Trauma und Erwerbslosigkeit

Ivars Udris
Abstract
Die Kosten der Erwerbslosigkeit – gesundheitlich, psychisch, sozial, gesellschaftlich

Hendrik Berth, Katja Petrowski, Cornelia Albani und Elmar Brähler
Abstract
Zum Zusammenhang von Einkommen und Befinden bei Arbeitslosen. Ergebnisse einer Repräsentativerhebung

Gisela Mohr und Kathleen Otto
Abstract
Langzeiterwerbslosigkeit: Welche Interventionen machen aus psychologischer Sicht Sinn?

Rosmarie Barwinski Fäh
Abstract
Seelische Folgen von Langzeiterwerbslosigkeit: Erklärende Konzepte und Hinweise für die Beratung und Therapie

Nina Lilienthal
Abstract
Wenn Arbeit verboten ist: Arbeitslosigkeit und Beschäftigung bei traumatisierten Flüchtlingen

Jochen-Wolf Strauß
Abstract
Funktionale Störungen älterer Menschen als Problem der psychosomatischen Rehabilitation

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Ivars Udris

Zusammenfasung
Der Beitrag vermittelt einen Überblick über die sozialwissenschaftliche Forschung zur Erwerbslosigkeit. Den Rahmen für die dargestellten Forschungsbefunde bilden die sog. psychosozialen Funktionen von Arbeit und ihre Bedeutung für erwerbslose Menschen. Eine zunehmende Arbeitsplatzunsicherheit ist neben dem realen Verlust von Arbeit ein bedeutsamer Belastungsfaktor. Die Wirkung des Arbeitsplatzverlusts auf den Einzelnen wird auch durch das Bild der Erwerbslosigkeit in der Gesellschaft beeinflusst. Viele Einflussfaktoren müssen berücksichtigt werden, um die Frage nach der Kausalität (was bewirkt Erwerbslosigkeit?) zu beantworten. Erwerbslosigkeit und ihre Folgen sind kein Zustand, sondern ein dynamischer Prozess über die Zeit, unter anderem abhängig von deren Dauer. Die ökonomische Situation erwerbsloser Menschen gehört zu den wichtigen Faktoren der psychosozialen Wirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden. Wie hängen Erwerbslosigkeit und Kriminalität zusammen, und erfolgt durch Erwerbslosigkeit ein Verlust von Qualifikationen? Diese Fragen werden ebenso diskutiert wie der Einfluss der Erwerbslosigkeit auf soziale Beziehungen und die Familie sowie spezielle Aspekte der Jugenderwerbslosigkeit. Eine Zusammenfassung und Schlussfolgerungen beschließen diesen Überblick.

Schlüsselwörter:
Erwerbslosigkeit; psychosoziale Funktionen der Arbeit; Arbeitsplatzunsicherheit; Gesundheit; soziale Beziehungen; Familie

The health, psychological, social and societal costs of unemployment

Summary
This article gives an overview on the social scientific research on unemployment. The frame of reference for the discussed research results are the so called psychosocial functions of work and their meaning to unemployed persons. A growing job insecurity is besides the real loss of a job a significant stressor. The effect of job loss to an individual is influenced by the image of unemployment in the society. Many influencing factors have to be considered in answering the question of causality (what are the effects of unemployment?). Unemployment and its consequences are not a state but a dynamic process which depends – beneath other things– on its duration. The economic situation of unemployed people is an important factor of the psychosocial effects on health and well-being. How unemployment is connected to crime and can a loss of qualifications be expected? These questions are discussed like the questions of the effects of unemployment on social relations and the family as well as special aspects of youth unemployment. A summary with conclusions ends this overview.

Keywords:
unemployment; psychosocial functions of work; job insecurity; health; social relations; family


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Berth, Petrowski, Albani und Brähler

Zusammenfassung
Arbeitslosigkeitserfahrungen können zu psychischer Traumatisierung führen, wie zahlreiche Studien zeigten. Es gibt Hinweise darauf, dass die Einkommenssituation von Arbeitslosen ihre psychische Befindlichkeit (mit-)beeinflusst. Die vorliegende Studie untersucht daher die Zusammenhänge von Einkommen und psychischem Befinden bei Arbeitslosen.

Die Daten wurden im Herbst 2003 im Rahmen einer deutschlandrepräsentativen Erhebung gewonnen. Von den insgesamt N = 1.601 Befragten waren N = 153 arbeitslos (Mittleres Alter 43,3 Jahre, 54,3 % Frauen). Zum Einsatz kamen die standardisierten Instrumente PHQ-D, F-SozU-14, FAQ und SCL -27.

Die meisten Befragten (73,5 % der Ost- und 62,9 % der Westdeutschen) haben ein individuelles monatliches Nettoeinkommen von bis zu 750.- Euro. Höhere Werte in den Fragebogen, d.h. eine höhere psychische Belastung, wurde häufiger in den unteren Einkommensgruppen gefunden. Die Daten wurden u. a. mittels einer multivariaten Regressionsanalyse mit schrittweisem Einschluss verschiedener Variablen bzgl. des Einflusses von Einkommen auf Befindlichkeit geprüft. Es zeigte sich dabei, dass zwischen 3 und 17 % der psychischen Beschwerden durch Einkommen und Herkunft (West- bzw. Ostdeutschland) vorher gesagt werden können.

Die Belege für den Einfluss des Einkommens auf die Befindlichkeit von Arbeitslosen sind insgesamt als gering, aber vorhanden einzuschätzen. Ein niedrigeres Einkommen geht bei einigen Arbeitslosen mit schlechterem psychischem Befinden einher. Die Einkommenssituation sollte daher bei zukünftigen Studien zur Befindlichkeit von Arbeitslosen Berücksichtigung finden.

Schlüsselwörter:
Arbeitslosigkeit; Einkommen; Befinden; Repräsentativerhebung

The relation of income and psychological health for unemployed subjects – Results of a representative study

Summary
Unemployment may lead to psychological traumata as shown in numerous studies. Evidence furthermore indicates the level of income to be affecting the psychological well being of unemployed persons. Therefore, the correlation of income and psychological health was investigated in this study based on data representative for Germany of fall 2003. 153 out of 1.601 participants have been unemployed (Mean age = 43,3 years; 54,3 % female). Using the standardized questionnaires PHQ-D, F-SozU-14, FAQ and SCL-27, the majority of subjects (73,5 % of the East Germans and 62,9 % of the West Germans) stated a monthly net income of less than 750 Euro. Higher psychological distress could be found more frequently in lower income groups. A multivariate regression with stepwise inclusion of variables enabled the predication of 3 to 17 percent of the psychological health by net income and origin (East/West German). Although only marginal, the income influences psychological distress. A low net income was accompanied by low psychological health for some of the unemployed subjects. The income should therefore be considered in further studies regarding the psychological well being of unemployed persons.

Keywords:
Unemployment; income; distress; representative study


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Mohr und Otto

Zusammenfassung
Langzeiterwerbslose stellen eine psychisch besonders belastete Gruppe dar, die sich insbesondere aus älteren und gering qualifizierten Personen zusammensetzt. Da der Anteil an Langzeiterwerbslosen in Zukunft weiter steigen wird, macht es Sinn, gezielt Programme zur Wiederbeschäftigung und Förderung der psychosozialen Gesundheit von Langzeiterwerbslosen zu entwickeln. Aus der psychologischen Forschung lassen sich fünf zentrale Hinweise für die Gestaltung von Maßnahmen ableiten. In einem Überblick über sechs Evaluationsstudien werden verschiedene theoretische Ansätze und Erfolgskriterien vergleichend gegenüber gestellt. Die Ergebnisse belegen, dass sich für Langzeiterwerbslose durch Teilnahme an entsprechenden Maßnahmen der psychische Umgang mit der Erwerbslosigkeit selbst verbessern und die Wiedervermittlungsquote erhöhen lässt. Dennoch erweisen sich nur wenige Effekte als stabil über einen längeren Zeitraum hinweg. Abschließend wird festgestellt, dass die Forschung bisher die spezifische Situation Langzeiterwerbsloser nicht hinreichend berücksichtigt hat.

Schlüsselwörter:
Langzeiterwerbslosigkeit; Intervention; Wiederbeschäftigung; psychosoziale Gesundheit; Evaluation

Long-term unemployment: Which interventions make sense from a psychological perspective?

Summary
The long-term unemployed form a group of particularly psychologically stressed individuals and consist primarily of older and low-qualified people. As the number of long-term unemployed persons will continue to rise in the future, it makes sense to develop systematic programmes for reemployment and enhancement of psychosocial health. Psychological research offers five central ideas for developing such measures of intervention. In our review of six evaluation studies, different theoretical approaches and criteria of success were compared. The results showed that by participating in such measures for the long-term unemployed, individuals are able to improve their coping with unemployment and the rate for re-hiring increases. However, only few effects turned out to be stable over a longer period of time. We conclude that, up to now, research has not sufficiently taken into account the specific situation of the long-term unemployed.

Keywords:
long-term unemployment; intervention; reemployment; psychosocial health; evaluation


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Barwinski Fäh

Zusammenfassung
Nach einer Zusammenfassung der psychischen Auswirkungen von Langzeiterwerbslosigkeit geht die Autorin der Frage nach, welche seelischen Prozesse der Verschlechterung des psychischen Befindens zugrunde liegen könnten. Um theoretische Vorstellungen zu entwickeln, mit deren Hilfe die belegten psychischen Folgen verstanden werden können, versucht sie die durch längerdauernde Erwerbslosigkeit in Gang gesetzten psychischen Prozesse unter zwei Aspekten zu begreifen: 1. Unter dem Aspekt der Reaktivierung bereits bestehender neurotischer Konflikte sowie 2. als Folge psychischer Traumatisierung. Aufgrund der theoretischen Überlegungen werden Konsequenzen für die Beratung und Therapie von Erwerbslosen gezogen und abschliessend diskutiert, welche Schlussfolgerungen für die therapeutische Praxis gezogen werden können und welche gesundheitspolitischen Forderungen sich aufdrängen.

Schlüsselwörter:
Erwerbslosigkeit; Befinden; Trauma; Behandlung

The psychological consequences of long-term unemployment: Explanatory concepts and guidelines for counselling and therapy

Summary
After summarising the psychological effects of long-term unemployment, the author examines the question of which mental processes could be responsible for the decline in psychological health. In order to develop theoretical approaches to help understand the documented psychological impacts, she endeavours to comprehend the mental processes triggered by long-term unemployment from two angles: (1) in terms of the reactivation of existing neurotic conflicts, and (2) as a consequence of psychic trauma. Based on these theoretical considerations, the author looks at the consequences for counselling and treating unemployed clients and discusses in depth the implications for therapeutic practice and for healthcare.

Keywords:
Unemployment; distress; trauma; treatment


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Nina Lilienthal

Zusammenfassung
Flüchtlinge unterliegen während ihres Asylverfahrens in Deutschland neben zahlreichen anderen Einschränkungen meist einem strikten oder faktischen Arbeitsverbot. Zur Verbesserung der psychosozialen Lebenssituation traumatisierter Flüchtlinge gründete das Behandlungszentrum für Folteropfer Berlin das Projekt „Patientenwerkstatt“, das einigen Patienten die Möglichkeit bietet, einer regelmäßigen Beschäftigung nachzugehen. In einer qualitativen Studie wurden subjektive Auswirkungen von Arbeitslosigkeit sowie die persönliche Bedeutung des Beschäftigungsangebotes für die Teilnehmer untersucht. Die Daten aus sechs Einzelinterviews wurden nach der Methodik der qualitativen Sozialforschung ausgewertet. Die traumatisierten Patienten sahen einen Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und dem Aufrechterhalten ihrer posttraumatischen Symptomatik. Vor dem Hintergrund sozialrechtlicher Einschränkungen erlebten sie die Beschäftigungsmaßnahme als hilfreich, wenngleich auch nicht als richtige Arbeit.

Schlüsselwörter:
Posttraumatische Belastungsstörung; Flüchtlinge; Arbeitsverbot; Arbeitslosigkeit; Beschäftigung

When work is forbidden: Unemployment and occupation for traumatized refugees

Summary
Several limitations in Germany exacerbate the life of refugees during their asylum process, e.g. most of them are not allowed to work. To improve the psychosocial situation of traumatized refugees the “Behandlungszentrum für Folteropfer” (treatment centre for torture victims) in Berlin established a special program. The “Patientenwerkstatt” (patients’ workshop) gives some of the patients the possibility to pursue work activities on a regular basis. Using a qualitative design we investigated the patient’s subjective effects of unemployment and the individual importance of the treatment in the context of the “Patientenwerkstatt”. Data of six interviews with traumatized refugees were analysed applying the method of qualitative research. The traumatized patients established a direct context between their level of post traumatic symptoms and their state of unemployment. Against the background of the legal limitations, the patients experienced the work activities as helpful even though they did not consider them as real work.

Key words:
Posttraumatic stress disorder; refugees; unemployment; occupation


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Jochen-Wolf Strauß

Zusammenfassung
In der psychosomatischen Rehabilitation spielen, wie in der hausärztlichen Praxis, funktionale Syndrome älterer Menschen klinisch eine große Rolle. Sie wiederstehen, unserer Erfahrungen zu Folge, hartnäckig Behandlungsstrategien, die sie als Teile eines depressiven Geschehens – im Sinne einer „larvierten Depression“- zu behandeln trachten, als auch solchen, die das Geschehen als konversionsneurotisches begreifen. Unser veränderter Blickwinkel lässt uns vielmehr vermuten, dass es sich häufig um traumatisch induzierte Geschehen handelt, wobei die auslösenden Ereignisketten lange zurückliegen. In vorgerücktem Alter kollabieren die „traumakompensatorischen Strukturen“, da die auslösenden Bilder, wie zu zeigen sein wird ihre eigene Dynamik haben, bleiben sie unsagbar. Es handelt sich also, nach langer Latenz, um ein wiederaufbrechen einer traumatogenen Trauer, die, in Anlehnung an Mitscherlich, auf Grund des zugrunde liegenden Traumata als „Unfähigkeit zum adäquaten Trauerausdruck“ bezeichnet werden soll. Darüber hinaus, folgt man E. Erikson, bringt das Lebensalter der „Integration versus Verzweiflung“ auch Einschränkungen hinsichtlich der Bearbeitbarkeit solcher grundlegenden Traumata mit sich.

Schlüsselwörter:
Traumatische Trauer; die deutsche Unfähigkeit zu Trauern; Latenz der Symptombildung

Functional disorders of older people as a problem of psychosomatic rehabilitation

Summary
Inmiths the average of the psychosomatic rehabilitation, older people with functionel syndroms are playing an enourmos role. Often these symptoms are described as part of an depressiv syndrom – forms of „covered depression“. Those syndroms often persists psycotherapeutic strategies, even beiing described in a modell of conversion neurotic terms. In a wider view they are possibly better described as forms of a „traumatic grief“, re- and newformulating the describtion of an specific german form of „unabbility of grief“, given by A. Mitscherlich. We try to reformulat the given symptoms as form of a traumatic narrativ and try to accept them as „unabbility of adäquate expression of enourmos grief“. According to the model witch discribes this liveage of „integration versus despair“, given by E. Erikson, and formulated in „identity and live cycle“, work on them is often limited.

Keywords:
Traumatic grief; the german „unability to grief“; late onset


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